Geschichte der Weberei Egelkraut

Alte Technik, edle Stoffe

In der historischen Weberei werden die Stoffe zum großen Teil auch heute noch so hergestellt wie vor hundert Jahren. Auf alten mechanischen, lochkartengesteuerten Schützenwebstühlen entstehen aufwändige Brokate und Damaste, die später im Theater, beim Karneval, in Trachten, in der Kirche, aber auch für vielfältige weitere Produkte Verwendung finden.

Qualitativ hochwertige Produkte, qualifizierte Mitarbeiter sowie viele zufriedene Kunden sind das Kapital unserer Firma.

Erfahrung schafft Vertrauen

Wir haben Kunden, die seit 60 Jahren denselben Artikel bei uns bestellen – wer kann das schon von sich behaupten? Viele Theater-, Opern- oder Schauspielhäuser in ganz Europa und weltweit vertrauen auf unsere Stoffe und unseren Service.

(Hier arbeiten wir zurzeit für Sie an der Veröffentlichung unserer Referenzen.)

Wir wachsen weiter

Mit immer neuen Projekten und Ideen setzen wir die Segel für die Zukunft. Einige herausragende Projekte seit der Übernahme der Weberei durch Udo van der Kolk:

Kollektion Schneider und Wohlenberg

Die Weberei Egelkraut übernimmt 2016, nach altersbedingter Schließung des Theaterzulieferers Teile der Schneider & Wohlenberg Kollektion und führt den Handel damit zukunftssicher weiter. Für einen Teil der Theaterbrokate und Theaterdamaste waren wir schon immer Lieferant von Schneider & Wohlenberg, Elastiktuche wie Knut und Lars, Wolltuche wie Caesar, der Gabardine aber auch das Fracktuch oder das Marinetuch bekommen Sie in Zukunft, in gewohnter Qualität, nun direkt von uns. Für die überwiegend aus der Theater-Produktion kommenden Kunden ändert sich lediglich der Vertriebsweg – Qualität und Zuverlässigkeit garantiert nun der Hersteller direkt.

Bei Fragen zu dem neu entstandenen Sortiment, können Sie uns jederzeit gerne ansprechen:

Telefon +49 (6691) 3417 oder per Email an info(at)goldbrokat.eu

Aufbau von Doppeljacquardmaschinen

Durch die Doppeljacquardmaschinen mit Greiferwebstühlen aus den 1990er Jahren werden seit 2014 Stoffe in 160 cm. Breite mit einem Breitenrapport von 47 cm gewebt. Dies ermöglicht eine deutlich große Flexibiliät was die Muster betrifft.

Die Maschinen sind nahezu museal und in keiner modernen Weberei zu finden – für uns als Textilmanufaktur mit der Ausrichtung auf individuelle Stoffe aber eine große Erleichterung. Durch diese kann der Betrieb auch künftig sicher und flexibel agieren.

Eine Erfolgsgeschichte setzt sich fort

Udo van der Kolk setzt die Erfolgsgeschichte der Weberei Egelkraut seit 2011 fort und erweitert das Angebot stetig: Er übernahm den Betrieb von der Familie Egelkraut, setzte neue Akzente und hält die Fäden fest in der Hand.

Als langjähriger Mitarbeiter von Egelkraut brachte er die nötige Erfahrung am Webstuhl mit. Heute webt er und kümmert sich mit seinem Team, die für Sie mit viel Liebe und Herzblut die gewünschten Stoffe in Trutzhain produzieren, um die Erfüllung möglichst jeden Wunsches.

Er setzt die traditionelle Arbeitsweise der Weberei mit der Herstellung von aufwändigen Brokaten, Damasten und Laméstoffen fort und bietet ein ständig wachsendes Angebot. Das Sortiment wurde durch neue, hochwertige Materialien ergänzt, auch der bis dahin komplett historische Maschinenpark wurde um fünf modernere, mechanische, immer noch Lochkarten gesteuerte, Greiferwebmaschinen erweitert.

In der Weberei hat sich seit 1922, dem Jahr ihrer Gründung, ein umfangreicher Schatz gesammelt: Über 500 historische Muster stehen zur Auswahl, aber auch die Reproduktion eines Ihrer Wunsch-Muster ist möglich. Weiterhin kommen ständig neue Muster mit in das Programm und ergänzen die Auswahl.

Auch hier setzt der Webereichef auf neue Wege: Viele historische Stoffe werden in Zusammenarbeit mit Museen, Trachtenberatungen und interessierten Menschen reproduziert und der Allgemeinheit wieder zugänglich gemacht. Auch moderne Muster werden aufgelegt und Klassiker, wie der „Stresemann“ neu interpretiert.

Die Meilensteine der Weberei

2017

Kauf des Webereigebäudes durch Udo van der Kolk aus dem Besitz der Familie Egelkraut

2016

Nach der altersbedingten Schließung unseres Theater-Großhändlers, der Firma Schneider & Wohlenberg Theaterstoffe, Übernahme des Wolltuchsortiments und Direktvermarktung unserer Produkte fast weltweit an Theater- und Opernhäuser.

2014

Erwerb vier weiterer Dornier-Greiferwebmaschinen mit Jacquard-Einrichtung. Vergrößerung der Rapportbreite durch Doppel-Jacquardmaschinen auf nun 47 cm.

2013

Erweiterung des Maschinenparks mit der Anschaffung der ersten gebrauchten Dornier-Greiferwebmaschine mit Schafteinrichtung. Erweiterung der Produktion mit hochwertigen Materialien zur Erschließung neuer Kundenkreise.

2011

Übernahme der aus Altersgründen kurz vor dem Aus stehenden Historischen Weberei Egelkraut durch Udo van der Kolk, unter der Firmierung Udo van der Kolk e. K. Historische Weberei Egelkraut.

2000

Udo van der Kolk trat als gelernter Tischler und Restaurator für Möbel und Holzobjekte mit langjährigen Webereikenntnissen in den Betrieb als Weber ein.

1988

Nach dem Tod von Rudolf Egelkraut übernahm sein Neffe Helmut Egelkraut als langjähriger Werkstattmeister den Betrieb und führte ihn in alter Tradition unter der Firmierung Rudolf Egelkraut, Mechanische Weberei, fort.

1958-1964

Vergrößerung der Weberei durch weitere Hallenbauten und Erweiterung des Maschinenparks .

1953

Die Fabrikhalle wird gebaut, weitere Jacquard-Webstühle werden angeschafft und in Betrieb genommen.

1950

Bereits Anfang der 50er Jahre wird mit dem Kauf von zwei Jacquard-Webstühlen eine neue Produktionsmöglichkeit geschaffen. Seither produziert die Weberei Egelkraut wieder Brokate und aufwändige Dekorationsstoffe.

1948

Die Weberei wird mit fünf Handwebstühlen und zwei kleinen Schaftwebstühlen als Rudolf Egelkraut KG gegründet. Es wurde mit der Produktion von Bekleidungsstoffen, Gardinen, Stores, Schwälmer Kutten, Schultertüchern, einfachen Lamés und Paramentenstoffen begonnen.

Nachkriegszeit bis 1947

Nach Kriegsturbulenzen, -gefangenschaft und Vertreibung der Familie Egelkraut aus dem Egerland begannen die Söhne Rudolf und Robert Egelkraut unabhängig voneinander mit dem Aufbau einer Weberei. Nach den Kriegswirren fand die Familie durch den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes wieder zusammen, kaufte eine Baracke des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Trutzhain und begann dort mit vereinten Kräften 1947 mit dem Aufbau einer neuen Weberei.

Zweiter Weltkrieg – 1945

Vertreibung der Familie Egelkraut aus dem Egerland. Fast das gesamte Hab und Gut und das komplette Werkstattinventar musste von der Familie zurück gelassen werden. Lediglich einige Muster, Schriftverkehr und Kundenkontakte konnten mitgenommen werden. An diese knüpfte man später wieder an.

1922

In den wirtschaftlich schwierigen Zeiten der 20er Jahre gründet Oswald Egelkraut in Rossbach im Egerland die Weberei Egelkraut. Zusammen mit seinen Söhnen Rudolf, Robert und Hugo beginnt er mit der Fertigung von Stoffen und macht sich schon bald einen Namen mit der Herstellung von hochwertigen Brokaten und Damasten, mit denen schon damals in die ganze Welt gehandelt wurde.